Wie andere Länder Silvester feiern
Silvesterbräuche weltweit
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Was haben Blei, Weintrauben und Feuerwerke gemeinsam? Sie gehören zu Traditionen, mit denen in Deutschland, Spanien oder Schweden das neue Jahr begrüßt wird. Da sich bald wieder das alte und das neue Jahr die Klinke in die Hand geben, haben wir in unserem internationalem Team gefragt, wie in ihren Ländern Silvester gefeiert wird. Mehr über Silvesterbräuche und Neujahrstraditionen aus aller Welt erfährst Du in diesem Beitrag.
Von Bleigießen bis Weintrauben essen: Silvesterbräuche weltweit
3, 2, 1, Frohes Neues! Für viele von uns endet das Jahr mit den immer gleichen Traditionen: Nachdem man mit der Familie oder im Freundeskreis Fondue gegessen, „Dinner for One" im Fernsehen gesehen und beim Wachsgießen über die Zukunft spekuliert hat, geht es kurz vor Mitternacht vor die Tür, um beim Feuerwerk auf das neue Jahr anzustoßen. Doch woher kommen die Silvesterbräuche und wie wird in anderen Ländern der Welt der Beginn eines Jahres zelebriert?
Deutschland: Frohes Neues!
- Feuerwerk: Der Brauch, Feuerwerke zu zünden, kommt aus dem vorchristlichen Glauben. In heidnischen Zeiten ließen die Germanen in den Rauhnächten, die um den Jahreswechsel herum liegen, brennnede Holzräder den Hügel herabrollen. Mit dem Lärm glaubten sie, böse Geister zu vertreiben. Deshalb sind voll auch Knallerbsen, Tischfeuerwerke und Knallbonbons als Indoor-Variante zum Feuerwerk beliebt.
- „Guten Rutsch" wünschen: Pünktlich um MItternacht fallen sich alle in die Arme und wünschen sich einen „guten Rutsch" – allerdings nicht, weil es sinnbildlich bedeutet, gut ins neue Jahr zu rutschen. Die Redewendung leitet sich vom jiddischen „Rosch" ab, was „Anfang“ bedeutet.
- Bleigießen: Schon die alten Griechen pflegten das Bleigießen, um aus den seltsamen Formen des kalt gewordenen Bleis Prophezeiungen für die Zukunft zu schließen. Im Mittelalter war es lange verboten, weil es als „unchristliche Zauberei" galt. Heute ist es untersagt, weil die Sets zu viel des schädlichen Bleis enthalten. Die Zukunft lässt sich aber aus Wachs lesen.
Frankreich: Bonne année!
- Dinner: In Frankreich wird Silvester im Familien- oder Freundeskreis gefeiert. Viele machen sich chic und treffen sich zum Dinner, bei dem Spezialitäten genossen werden, die normalerweise nicht auf den Tisch kommen – wie Champagner, Gänseleber oder Austern.
- Feuerwerk: Feuerwerke gibt es in Frankreich eher in den Großstädten. Wer eines der imposantesten Feuerwerke bestaunen möchte, sollte die Champs Elysées in Paris besuchen. Auf der beleuchteten Allee begrüßen Pariser und Touristen das neue Jahr gemeinsam mit „Bonne année".
Schweden: Gott nytt år!
- Party: Auch in Schweden geht man gern aus und trifft sich mit Freunden zu großen Silvesterpartys. Gerade in größeren Städten wie Stockholm ist am Silvesterabend viel los. In ländlicheren Regionen trifft man sich eher im Familien- und Freundeskreis und feiert gemeinsam zu Hause ins neue Jahr hinein.
- Dinner: Auch wenn es keine speziellen Gerichte gibt, werden an Silvester gern ausgefallenere Dinge aufgetischt. So gibt es vielerorts Champagner, Hummer oder Austern.
- Neujahrskonzert: Kurz vor Mitternacht schalten vielen den Fernseher an, um das Neujahrskonzert des Königlichen Opernhauses zu sehen, das jährlich aus dem Open-Air-Museum Skansen in Stockholm übertragen wird.
Niederlande: Gelukkig Nieuwjaar!
- Oliebollen: In den Niederlanden gibt es keine speziellen Traditionen an Oudejaarsavond (dt. Silvester) – aber besonderes Essen. Beliebt sind oliebollen, frittierte Küchlein mit Puderzucker besträut. Auch in Deutschland und Belgien sind die niederländischen oliebollen bekannt, als Schmalzkuchen bzw. „smoutebollen", weil sie früher in Schmalz ausgebacken wurden. Eine Abwandlung sind appelbeignets, Apfelscheiben, die in Teig getaucht und dann frittiert werden.
- Neujahrsschwimmen: Eine Tradition gibt es doch, nämlich das Neujahrsbaden. Das größte Neujahrsschwimmen findet in Scheveningen statt . Aber auch in vielen anderen niederländischen Orten wagen sich viele am 1. Januar in die oft nur 4° C kalte Nordsee. Das neue Jahr so begrüßen ist sogar gesund: Das Anbaden stärkt den Kreislauf, die Ausdauer, das Immunsystem und macht gute Laune.
USA: Happy new year!
- Party: Wie in Schweden oder Frankreich ist es auch in den USA üblich, sich an Silvester chic zu machen und in Bars und Clubs oder auf Partys das neue Jahr einzuläuten.
- Silvester-Countdown-Shows: Wer zuhause bleibt, kann im Fernsehen die Countdown-Shows. Am bekanntesten ist die Feier am Times Square in New York: Um 23:59 Uhr steigt der Silvesterball auf dem One Times Square (einem 110 m hohen Wolkenkratzer), während Tausende von Menschen die letzten Sekunden des Jahres herunterzählen.
- Neujahrskuss: Ein auch über die USA hinaus weit verbreiteter Brauch ist es, um Mitternacht jemanden zu küssen. Der Kuss hat einige Bedeutungen: Tauschen ihn Liebende aus, bedeutet es ein Versprechen für ein weiteres gemeinsames Jahr. Wer dagegen ungeküsst ins neue Jahr startet, soll Pech in der Liebe haben.
Andere ungewöhnliche Traditionen zu Silvester
Auf der Suche nach der Bedeutung von Bräuchen, die das Ende und den Anfang eines Jahres besiegeln, sind wir über einige andere originelle Traditionen zu Silvester gestoßen:
Spanien: 12 Weintrauben
In Spanien, aber auch in Portugal, Argentinien und vielen anderen lateinamerikanischen Ländern werden um Mitternacht 12 Weintrauben gegessen, eine pro Glockenschlag. Wer es schafft, alle Trauben zu essen, hat Glück im kommenden Jahr. Die Tradition „las doce uvas de la suerte" (dt. zwölf Trauben des Glücks) geht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Außerdem trägt man in Spanien (und Italien) in der Silvesternacht rote Unterwäsche – die Farbe steht für Glück, Erfolg und Gesundheit. Damit es klappt, muss die Unterwäsche ungetragen sein und am 1. Januar weggeworfen werden – eine weniger nachhaltige Tradition. ¡Feliz Año Nuevo!
Griechenland: Geld im Brot
Traditionell zum Neujahrstag wird in Griechenland Basiliusbrot gebacken – ein süßliches Hefebrot, das mit Anis, Mandeln, Sesam und Orange verfeinert wird. Die eigentlich besondere Zutat ist aber eine Münze, die mit in das Brot gebacken wird. Wer die Münze im Brot findet, wird im neuen Jahr mit Glück und Reichtum gesegnet. Eftychisméno to néo étos! Übrigens gibt es eine ähnliche Tradition auch in einigen Regionen Deutschlands. Dafür werden allerdings Pfannkuchen (bzw. Berliner oder Krapfen) gebacken – einer von ihnen nicht mit Pflaumenmus, sondern mit mittelscharfem Senf als Füllung.
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Russland: Asche im Champagner
In Russland wird Silvester in der Nacht vom 12. zum 13. Januar gefeiert – aufgrund der anderen Zählweise des julianischen Kalenders. Trotzdem gibt es Traditionen zum Jahreswechsel: So wird kurz vor Mitternacht ein Neujahrswunsch auf einen Zettel geschrieben, der anschließend verbrannt und in ein Glas Champagner gegeben wird. Trinkt man das Glas pünktlich bis Mitternacht aus, soll der Wunsch in Erfüllung gehen. С Новым годом!
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