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Business Casual oder Come as you are?
Dresscode im Büro
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Business Casual, Smart Casual oder Come as you are? In vielen Unternehmen gibt es einen Dresscode, das heißt eine Kleiderordnung für den Büroalltag, Meetings oder Kundentermine. Wir werfen einen Blick auf die verschiedenen Dresscodes, ihre Vor- und Nachteile – und auf was man grundsätzlich achten sollte.
Was ist ein Dresscode?
Anzug, Hemd, Krawatte und Lederschuhe für Männer, Bluse, knielanger Rock und Halstuch für Frauen: In vielen Branchen wie dem Bank- oder Versicherungswesen ist das noch immer die typische Kleiderordnung. Doch seit wir nach der Corona-Pandemie – in der viele von uns in Jogginghosen am Schreibtisch gesessen haben – zurück an unsere Schreibtischarbeitsplätze gekehrt sind, haben sich in vielen Unternehmen die Vorschriften zur Kleiderordnung verändert.
Doch egal, ob formell oder locker-lässig: Ein Dresscode definiert die Kleiderordnung, die in einem beruflichen Kontext von Mitarbeitenden erwartet wird. Dabei variieren die Vorschriften je nach Branche, Unternehmenskultur oder sogar Region. Eine Kleiderordnung bringt einheitliche Standards für Mitarbeitende in verschiedenen Positionen und Situationen des Berufsalltags. Es geht darum, ein einheitliches, professionelles Gesamtbild zu schaffen, das auch zur Markenidentität des Unternehmens beiträgt. So heißt Kleiderordnung nicht immer Krawatte und Kostüm oder Uniform, sondern kann auch Jeans, Shirt und Hoodie bedeuten.
Professionell und einheitlich oder unflexibel und unkreativ?
Vorteile:
- Professionelles Erscheinungsbild: Ein Dresscode legt den Look vor, etwa für Meetings, Kundentermine oder Messen. So ist gewährleistet, dass das Team einen ordentlichen, angemessenen und professionellen Eindruck macht.
- Orientierung: Alle wissen, was angemessen ist – und was nicht. Das schafft Sicherheiten, gerade für neue Mitarbeitende.
- Zeitersparnis: Die Frage „Kann ich das anziehen?“ stellt sich nicht mehr, weil es Vorgaben und Richtlinien gibt.
- Wiedererkennung: Ein Dresscode kann auch zu einem Wiedererkennungswert beitragen – für einzelne Mitarbeitende in bestimmten Positionen oder für das ganze Team.
Nachteile:
- Weniger Individualität: Strenge, formelle Kleiderordnungen lassen weniger Raum für Individualität, denn ein eigener Kleidungsstil erlaubt es Mitarbeitenden ihre eigene Persönlichkeit, Kultur oder Identität auszudrücken.
- Starre Regeln: Oft sind Dresscodes etwas aus der Zeit gefallen, lassen bestimmte Körperformen, Kulturen oder Identitäten außer Acht. Das kann sogar das Recruiting bremsen, weil der Dresscode nicht inklusiv oder divers genug ist.
- Kosten: Falls nicht das Unternehmen die Kosten für die Anschaffung von Krawatte und Kostüm, Uniform oder Teamwear übernimmt, fallen für Mitarbeitende Ausgaben an.
Dresscode im Büro Von Business Formal bis Come as you are
Es gibt unterschiedliche Arten von Kleidungsstilen für den Arbeitsplatz, die Business Formal, Business Casual oder Smart Casual genannt werden. Doch was steckt hinter diesen Begriffen genau?
Business Formal – der förmliche Look
Für wen? Banken, Kanzleien, Versicherungen, oft auch Vorstands- und Führungsetage oder für Kundentermine
Was heißt das? Der förmlichste, strengste Kleidungsstil im Büro ist – der Name deutet es bereits an – Business Formal (auch Business Attire, Business Professional). Vor allem in Branchen wie dem Banken-, Rechts- oder Versicherungswesen begegnet man Frauen in weißen Blusen und knielangen Röcken sowie Männern in Anzug und Krawatte. In vielen Unternehmen sieht man aber auch nur die Führungsetage in diesem Dresscode – während die Mitarbeitenden weniger traditionelle Kleidungsvorschriften haben.
Wie sieht es aus?
- Männer: Dunkler Anzug in gedeckkten Farben (Schwarz, Navy, Anthrazit), langärmliges Hemd, Krawatte, schwarze/ dunkelbraune Lederschuhe
- Frauen: Hosenanzug oder Kostüm in dunklen, gedeckten Farben, knielanger Rock mit Strumpfhose, Bluse, geschlossene Schuhe
- No-Gos: Auffällige Muster und Farben, offene Schuhe oder Sneaker, kurze Ärmel, sichtbare Logos, -Sneaker, kurze Ärmel, auffälliger Schmuck, Accessoires oder Make-Up
Business Casual – der entspannte Look
Für wen? Start-ups und junge Unternehmen, auf Geschäftsreisen, bei Firmenessen oder After-Work-Events
Was heißt das? Business Casual ist der Kompromiss zwischen formeller Business- und lässiger Freizeitkleidung. Es geht darum, seriös zu wirken, ohne zu förmlich zu erscheinen, deshalb gibt es etwas mehr Raum bei der Kleiderwahl, Persönlichkeit zu zeigen. Klassiker wie Blazer, Chinos oder Hemdblusen sind Must-Haves für Business-Casual-Oufits und dürfen modern geschnitten sein – und sogar etwas Farbe zeigen. Auch filigraner Schmuck und dezente Accessoires sind erlaubt.
Wie sieht es aus?
- Männer: Chinos, Stoffhosen oder Jeans, Hemd (ohne Krawatte) oder Polo, Strickpullover, Sneaker oder Derbys
- Frauen: Stoffhosen, schwarze Jeans, knielange Röcke oder Midikleid, Blusen, Blazer oder Strickpullover, Sneaker oder Loafer
- No-Go's: Hoodies, helle, ausgewaschene Jeans und Shorts, offene Schuhe
Smart Casual – der sportlich-elegante Look
Für wen? In Kreativ- und Tech-Branche, After-Work
Was heißt das?
Smart Casual und Business Casual sind verwandte Business-Dresscodes – allerdings ist Smart Casual die etwas lässigere, entspanntere Schwester, die im gleichen Outfit vom Meeting zum After-Work-Event springt. Moderne Schnitte, dezente Muster und Prints oder Accessoires sind kein Tabu mehr. Es geht um einen schicken, aber lockeren Look, der professionell wirkt, ohne altmodisch zu sein.
Wie sieht es aus?
- Männer: Anzughosen und Chinos, (Rollkragen-)Pullover, Hemden, Poloshirts, Slipper, Loafer oder Chelsea Boots
- Frauen: Stoffhosen wie Chinos, Blusen, Tuniken, Feinstrick-Cardigans oder -Pullover, Blazer, Loafer oder Stiefeletten
- No-Go's: Jeans im Used- oder Washed-Look, Sweatshirts oder Hoodies, Tanktops oder Trägertops, kurze Hosen und Miniröcke, keine auffälligen Prints, offene Schuhe
Casual – der Freizeit-Look
Für wen? In Kreativ- und Tech-Branche, After-Work
Was heißt das?
Steht in der Kleiderordnung „Casual“, gibt es keine strengen Regeln und Vorschriften. Da „casual“ leger, zwanglos oder locker bedeutet, kannst Du Dich auch so anziehen – in bequemer, entspannter Kleidung, die Du auch in Deiner Freizeit tragen würdest. Mit diesem Dresscode kannst Du Deine Persönlichkeit zum Ausdruck bringen – und bunte Sommerkleider, bedruckte T-Shirts oder coole Jeanshemden tragen.
Wie sieht es aus?
- No-Go's: Zu kurze Shorts, Röcke oder Kleider, Jogginghosen, Flipflops oder tiefe Ausschnitte
Manchmal liest man in Einladungen zu Geschäftsessen, Afterwork-Events oder Stammtischen auch "Come as you are", was wortwörtlich übersetzt "Komm wie Du bist" bedeutet. Es erklärt sich fast von selbst: Kommst Du aus dem Büro zu dem Event, kannst Du Deine Kleidung anbehalten und brauchst Dich nicht in Smoking oder Abendkleid werfen.
Trick 17: Teamwear selbst gestalten
Keine Lust auf die ganzen Regeln und Vorschriften? Mach es Deinem Team einfach und gestalte Teamwear, ganz individuell in Euren Farben und mit Eurem Logo. So wissen alle immer, was man tragen kann – egal, ob im Meeting, beim Geschäftsessen oder zum Teamevent.
Pro-Tipp: Eröffne einen TeamShop für Dein Unternehmen mit verschiedenen Produkten für unterschiedliche Teams, Abteilungen oder Anlässe. Deine Teammitglieder können die Produkte in ihren Größen zu sich nach Hause bestellen – und sind immer „bessed dressed“.
8 praktische Tipps für den Büro-Dresscode
- Capsule Wardrobe fürs Büro: Du brauchst nicht für für jeden Wochentag und jedes Meeting ein neues Outfit. Statte Dich lieber mit gut sitzenden, hochwertigen Basics aus. Dazu gehören: zwei Sakkos und Blazer, vier Stoffhosen, einige Hemden und Blusen sowie je ein Paar Lederschuhe, Loafer oder Sneaker. Achte auf gedeckte Farben – das erleichtert das Kombinieren.
- Gepflegt > teuer: Es muss nicht immer teuer sein: Wichtig ist, dass die Kleidungsstücke sauber, gepflegt sind und gut sitzen.
- Keine Experimente: Ist Business Formal vorgeschrieben, gilt es sich daran zu halten – gerade in Branchen wie Finanz- oder Rechtswesen gelten traditionelle Regeln, die keinen Spielraum lassen.
- Meeting-Upgrade: Halte im Büro oder im Homeoffice einen Blazer griffbereit – und aus Smart Casual wird sofort Business Casual.
- Remote-Etikette: Oben hui, unten pfui? So ähnlich: Dein Oberteil bestimmt die Kamera-Wirkung – deshalb darf die Jose ruhig bequem sitzen.
- Wetter und Wege: Wer pendelt oder radelt, sollte sich im Büro mit Ersatzkleidung ausstatten, sodass man von Regenhose, -jacke und -schuhe in das Business Outfit wechseln kann.
- Notfall-Set im Büro: Nach dem Prinzip „Better safe than sorry“ kannst Du im Büro ein kleines Notfallset mit Deo, Fusselrolle, Mini-Nähset oder Fleckenstif bereithalten.
- Nachfragen ist okay: Unsicher? Du kannst jederzeit Teamleads oder HR fragen, wenn Du Dir bei der Kleiderwahl unsicher bist.
Fazit: Dresscode ist nicht gleich Dresscode
Hört man "Dresscode", denkt man sofort an Anzug, Hemd und Krawatte. Tatsächlich gibt es aber verschiedene Kleidungsstile im Büro – vom strengen Business Formal über den sportlich-elegante Smart Casual bis zum bequemen Casual Business Look. Eine Kleiderordnung schafft ein einheitliches Auftreten, das die perfekte Balance zwischen professionellem Erscheinungsbild und individuellem Komfort findet. Wenn Du die Kultur Deines Unternehmens kennst, kannst Du Dir eine kleine Garderobe mit hochwertigen, passenden Kleidungsstücken aufbauen, mit denen Du nichts falsch machen kannst – egal, ob Meeting, Geschäftsessen oder Afterwork.
Häufig gestellte Fragen zu Dresscodes
Unternehmen dürfen nur begrenzt vorschreiben, was Mitarbeitende tragen. Dabei geht es darum, die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu schützen und zu fördern (§ 75 Abs. 2 BetrVG). Abgesehen von Schutzkleidung, die aus Gründen des Arbeitsschutzes vorgeschrieben ist, dürfen Arbeitgebende nur insoweit Vorschriften zur Kleiderordnung machen wie es betriebliche Verhältnisse erfordern. Das heißt: Geht es um das äußere Erscheinungsbild – etwa bei Kundenkontakt - oder um Werbung und Sichtbarkeit – etwa auf Messen und Events – kann es erforderlich sein, eine einheitliche Kleidung vorzuschreiben. Genaueres kann man beim Betriebsrat, aber auch bei Vorgesetzten oder der Personalabteilung erfragen.
Selbst beim Casual Look, der eigentlich legere, lockere und sportliche Kleidung erlaubt, gibt es ein paar No-Go's - also Kleidungsstücke, die man nicht im Büro tragen sollte:
- Zu kurze oder zu eng anliegende Hosen, Röcke oder Kleider – Faustregel: maximal eine Handbreit über dem Knie endend
- Tiefe Ausschnitte oder weit aufgeknöpfte Hemden
- Schrille Farben, auffällige Muster oder Prints
- Flipsflops, Badelatschen, manchmal auch Sandalen
- Caps oder Mützen – insbesondere nicht in Innenräumen, bei Meetings oder Geschäftsessen
Idealerweise gibt es einen inklusiven Dresscode, der Raum für Kleidungsstücke bietet, die Mitarbeitende aufgrund ihrer Kultur oder ihres Glaubens tragen. Es sollte klare Richtlinien geben, um eine angenehme Arbeitsumgebung zu schaffen und Missverständnisse zu vermeiden.
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Quellen:
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